Maratona dles Dolomites
Am Start beim vielleicht schönsten Radmarathon Europas Bericht von Christof Weiss
Beim 5. Versuch am Maratona teilzunehmen war das Losglück auf meiner Seite und ich durfte einen Startplatz beim Maratona in Alta Badia in Anspruch nehmen.
Der Wettergott hatte es am Vorabend ausregenen lassen und somit war am 7.7.2019 perfektes Radwetter. Sonnenschein und Temperaturen zwischen 16 und 25 Grad. Beim Anblick der Dolomiten bei Sonnenaufgang kam Gänsehautfeeling auf.
Am Start waren ca. 9000 Radfahrer die sich auf 3 verschiedene Strecken begaben. Tagwache war um 3:45 Uhr mit anschließenden italienischen Radfahrerfrühstück. Die Startaufstellung erfolgte um 5:30 Uhr der offizielle Start war um 6:30 in La Villa (Stern). Um 7:00 Uhr rollte ich über die Ziellinie und nach einer kurzen Einrollphase erfolgte in Corvara der erste Anstieg zum Passo Campalongo. Aufgrund der hohen Teilnehmeranzahl war das eine oder andere Mal ein kurzer Stau jedoch war alles sehr entspannt – es darf auch kein Streß aufkommen wenn ca. 7000 Radfahrer vor einem wegfahren. Im oberen Teil des Campalongo zog sich das Feld in die Länge und somit war die Abfahrt nach Arabba schön zu fahren.
Nun folgte das erste Highlight des Tages: Anstieg zum Passo Pordoi mit seinen 33 Kehren und 9,3 Kilometern Länge entlang der Sella Gruppe.
Nach einer schönen Abfahrt kam das Sellajoch an die Reihe. Aufgrund der Tatsache das die Straße dieser Pässe in perfekten Zustand sind sollte man unbedingt auch das tolle Panorama beim Anstieg, mit den mächtigen Felswänden die über die Straße emporragen, genießen.
Am Sellajoch angekommen geht der Blick in Grödnertal und dem Langkofel. In Plan de Gralba beginnt dann der Anstieg zum Grödnerjoch. Nach einer längeren Flachpassage und einigen letzten sehr engen Kehren steht dann die Abfahrt nach Corvara an, die für mich schönste Abfahrt der ganzen Runde wegen der sehr vielen engen Kehren.
Nach 55 km in Corvara angekommen muss man die Entscheidung treffen durch das Ziel oder sich auf die 106 km oder 138 km lange Strecke zu fahren. Nachdem die Entscheidung schon im Vorfeld getroffen wurde die 106 km Runde mit 3000 hm zu fahren ging es das 2. mal über den Campalongo Richtung Arraba und weiter Richtung Tal auswärts nach Andraz.
Von Andraz erfolgte der 11,8 km lange Anstieg auf den Passo Falzarego. Ein Highlight Im oberen Teil sind die 2 Galerien und ein Tunnel sowie der immer wieder kehrende Blick auf die Königin der Dolomiten, der Marmolada mit ihrem Gletscher, bevor man über die letzten Kehren die Passhöhe und nach 2 weiteren Kilometern den Passo Valparola erreicht. Auf der Passhöhe sollte man nochmals die Dolomiten mit dem herrlichen Panorama auf sich wirken lassen bevor es zurück ins Tal nach La Villa geht.
Bei der Ortsdurchfahrt kommt man dann zur letzten aber sehr steilen „Mür dl Giat“ oder „del Muro del Gatto“.
Die letzten Kilometer ins Ziel nach Corvara sollte man einfach genießen bevor man vom Zielsprecher sehr persönlich, ich in diesem Fall als „Christof von Radteam Leoben, a Steirerbua“ empfangen wird.
Der Maratona ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Tolle Labestationen mit allen Köstlichkeiten und Getränken die man sich für eine Radveranstaltung vorstellt. Mobile Servicemechaniker mit Reifen und Schläuchen und eine große Anzahl von Servicestationen sollten doch größere Reperaturen fällig werden. Auch die großartige Kulisse der Dolomiten und vor allem eine bis 16 Uhr gesperrte Straße für alle Teilnehmer und extrem viele Zuseher entlang der Strecke die einen anfeuern machen den Maratona zu einem besonderen Event.
Freundliche Grüße
Christof